Das sonst so beschauliche Schloss am Rande der Hafenstadt Lichthafen war in der vergangenen Woche Schauplatz eines großen Andrangs geworden. Wo sonst die Regierungsgeschäfte für sich in Stille abliefen und die Bürokraten und Abgesandten ihrer Arbeit nachgingen, tummelte sich das Volk. Es wurde zur Wahl aufgerufen. Gewählt wurde ein Volksvertreter, der im Rat der Regentin nun die Interessen der Bevölkerung widerspiegeln und repräsentieren sollte. Der 29.11. im Jahre 45 sollte ein besonderer Tag sein. Der letzte Tag des Wahldurchgangs. Dementsprechend groß war der Andrang, der sogar den ersten Tag bei Weitem übertraf. Beinahe schon hektisch versuchte ein Jeder, die Stimme für seinen Favoriten zu erheben. Große Ansammlungen ballten sich vor den Bürogebäuden der Wahlbeauftragten, die diese Wahl überwachten und durchführten. Erst spät am Abend, als das Büro seine Pforten schloss war auch der Strom abgeklungen, der bis dahin die vielen Stufen bis zum Schlosskomplex hinauf und wieder hinunter marschierte.
Zwei Tage später und schon früh am Morgen, als gerade die ersten Sonnenstrahlen das Licht über die Dächer der Stadt brachten und den Hafen mit dem umliegenden Meer glitzernd wie Gold in die warmen Strahlen hüllte, marschierten die Ausrufer durch die Straßen, um das Ergebnis des Ereignisses der letzten Woche zu verkünden. Überall durch jede Straße lief ein Ausrufer, um jedem die Botschaft zu verkünden. Es gab ein Ergebnis. Unter den Bürgern hatte sich eine Person hervorgetan, die wohl für das kommende Jahr in allen Belangen der Politik das Volk von Lichthafen vertreten soll.
«Hiermit sei bekannt gegeben, dass die Bürgerin mit dem Namen Lyntessa Sternenschweif die Wahl zur Volksvertreterin von Lichthafen gewonnen hat. Sie sei hiermit aufgefordert sich zu ihrem Amtsantritt bei der Regentin zu bekennen und fürderhin das Volk von Lichthafen ehrbar zu vertreten!“
Als auch eine jede Straße beschallt wurde, kehrt wohl wieder Ruhe in das gemächliche Schloss am Rande der Hafenstadt ein.