Reisende, Besucher sowie Stadtangehörige dürften feststellen, dass zu den späten Abenstunden des 24.11.48 ordentlich Tumult in Straßen und Gassen der Stadt herrschte. Stadtwachen strömten an sämtliche Ein- bzw. Ausgänge der Stadtmauern. In Überzahl positioniert auf Wehr und an Tor bewachten sie die Eingänge. Eine ganz besondere Aufmerksamkeit bekam das Westtor.
Zwei Reiter machten sich auf den Weg zum Bauernhof. Entschwunden in der tiefsten Nacht legten sie ein ordentliches Tempo vor.
Vier weitere entschwanden Richtung Süden.
Bürgerinnen und Bürger würden bei direkten Nachfragen keine Auskunft von der Stadtwache erhalten, das Handeln allerdings verriet eine offensichtliche Ernsthaftigkeit, gab es so etwas doch schon Ewigkeiten nicht mehr.
Bewohner sowie bekannte Gesichter wurden in die Stadt eingelassen, raus allerdings kam wohl niemand der nicht auf einer ganz besonderen Liste stand.
Wie lange die Situation wohl anhalten sollte - fraglich.
Kurz nachdem ein Reiter bei den Jägern eingetroffen war, folgte darauf wohl ebenfalls Bewegung im Waldlager. Waldhüter und Lagerwachen formierten sich. Nicht nur, dass die Tore verstärkt bewacht wurden. Denn auch wurde ein Trupp in Richtung Süd-Durchgang geschickt. Arbeiten waren im Gange, um eine provisorische und bewachte Barrikade zu errichten. Ausgewählte Waldhüter und Jäger würden dort die Stellung befestigen, Durchgänge in den Süden verbieten und Rückkehrer aus dem Süden kontrollieren und aufzeichnen.
Noch bevor die ersten Sonnenstrahlen Lichthafen wachkitzeln konnten - weit vor dem Morgengrauen, erblickte so manch ein Frühaufsteher vielleicht einige Stadtwachen und Gardisten, wovon ein Teil der Stadtwache tierische Unterstützung hatte, die von der Kaserne aus gemeinsam in Richtung des westlichen Stadttores strömten. Die Hundestaffel? Offenkundig! Obgleich man wohl unter den üblichen Vierbeinern ein etwas ungewöhnliches Exemplar erbelickte, welches ein mancher als Panther identifizieren konnte. Auch ein riesiger, leerer Karren war im Geleit. Was man bloß vor hatte?
Herrausstechend wohl auch hier der Hauptmann, wie auch zwei Unteroffiziere, welche die sicheren Mauern der Stadt hinter sich ließen, um wohl aufgeteilt in Richtung des Bauernhofes und des Tristen Tals zu entschwinden.
Erst in der frühen Mittagsstunde, vermochte man schließlich diesen Trupp wieder zu erspähen, die das Stadttor wieder durchquerten. Weder hatte sich diue Anzahl der Gardisten, noch der Stadtwache verringert, obgleich hier und dort die Spuren eines Kampfes offensichtlich ersichtlich waren, wenn auch bei der Stadtwache. So ruhten sich zwei auf dem Karren aus, wohingegen der dritte eine Kopfverletzung zu beklagen hatte. Ob das tierische Geleit etwas zu beklagen hatte? Offenbar nicht!
Auffällig hier allerdings wohl vermutlich der knarzende Karren, auf welchen sich einige, leblose Leiber stapelten, mit welchen man das Heilerhaus ansteuerte, nachdem man wieder die Stadt betretten hatte, dem sich auch die Verletzten Stadtwachen anschlossen. Vielleicht konnte so manch einer die Kluft eines Banditen würdig an den Leibern der dahingeschiedenen erblicken.
Die Verbliebenen Wachen und Gardisten entschwanden wieder Richtung der Kaserne - jedoch nicht ohne zwei nicht ganz so leblos wirkenden Körper, die gefesselt und geknebelt waren. Ja sogar einen Sack trugen eben jene Personen, die man womöglich auch ohne den Kopf zu sehen, vielleicht als Mensch oder Blut/Hochelf identifizieren könnte.
Außer Frage wohl, dass irgendwann die Gardisten wieder auf der Kaserne in Richtung Schloss entschwanden. Die Abriegelung? Offenkundig noch fortbestehend! Ob die Tore im Verlauf des Tages wieder frei passierbar werden würden?
Was sich in der Stadt ebenfalls tut, ist dass ein Besuch zur Kaserne aufbricht. Denn gleichsam, wie die verletzten Wachen im Heilerhaus behandelt werden, erkundigt sich der junge Tierarzt nach dem Befinden der Tiere. Immerhin nutzt die Wache Pferde und Hunde, und man möchte wohl sichergehen, dass auch dort alles in Ordnung ist und eventuell verletzte Vierbeiner versorgt werden.
Und so spricht man einige Zeit mit der diensthabenden Wache am Tor, überlässt ihr zwei kleine Pakete, und eilt dann auch wieder zurück zum Tierheilerhaus.
Wenige Stunden später, genauer gesagt am frühen Nachmittag, erblickte man erneut eine Gruppe Stadtwachen, die aus der Kaserne strömte. Die Gruppe selbst war allerdings deutlich kleiner als zuvor an diesem Tage, jedoch auch hier weiterhin mit einigen Vierbeinern versehen.
Der Hauptmann? Nicht mehr vor Ort, genauso wenig die Gardisten. Allerdings durfte auch hier ein Unteroffizier nicht fehlen, mit welchen sich der Trupp aus der Stadt entfernte. Ganz sicherlich die selbe Richtung, welche man zuvor auch angesteuert hatte.
Erst kurz vor den frühen Abendstunden vermochte die Gruppe wieder die Stadt zu erreichen. Das nächste Ziel? Ganz offensichtlich die Kaserne. Weder Verletzte noch Gefallene hatte man zu beklagen.
Sicherlich würde man bestimmt bald Kunde hören, ob das Abriegeln aufgehoben oder fortbestehen würde.~
Endlich…! Genau das könnte sich vermutlich der eine oder andere denken, welcher einen Termin außerhalb der sicheren Stadtmauern hatte, denn...
So dürfte man wohl endlich an diesem Abend die Kunde der Aufhebung der Abriegelung der Stadt so manch ein Bewohner von den Patrouillierenden Stadtwachen aufschnappen können, sodass im Verlauf des Abends vermutlich klar war, dass man wieder die Stadt bedenkenlos betreten und auch verlassen konnte.
Allerdings könnte einem so manch aufmerksamen Bewohner durchaus auffallen, dass so manche Patrouille auch in den nächsten Tagen verstärkt war. Der Spuk hatte zwar ein Ende, jedoch schien man dennoch die nächsten Tage, die Augen und Ohren offen zu halten.