Schwül und drückend waren die letzten Tage auf Kitar. Kaum verwunderlich, das die Felder wie auch der Boden auf der Bramswacht sich gierend nach den wenigen Regentropfen sehnte, welche auch im Verlauf des letzten Tages endlich die staubige Erde tränkten. So mancher Bauer und Feldarbeiter konnte getrost aufatmen und sich des Nachts erleichtert zu Bett begeben.
Alles war friedlich, erneut ging ein Tag zur Neige.
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Entferntes Gekicher...Ist das eine jungen Maid, die einem Verehrer versucht zu entkommen indem sie durch die Felder flüchtet ?
Da ist es erneut...gackernd, dumkel kichernd. Diesmal jedoch deutlich näher.
Ein zweiter, ein dritter, ein vierter Laut. Bald schon ein Gewirr aus solchen Geräuschen, die sich dem Waldrand des südlichen Hofes nährten. Gleichsam wie das unlängst furchteinflößende Gekicher an neuen Stimmen zunahm, tauchte auch hier und da der Schein einer Fackel nacheinander auf.
Es dauerte nicht lange bis die Verteidiger der Bramswacht alamiert wurden um sich der drohenden Gefahr zu widmen. Bauern flüchten und überlassen es der orcischen Verwalterin, einem kampferprobten Zwerg, einem weiteren Orc wie auch einem Fähnrich der Stadtwache die Angreifer zurückzutreiben. Diese hatten bereits eine Scheune, eine danebenstehende Hütte und selbst ein gutes Stück Feld in Brand gesteckt.
Mutige Bewohner der Bramswacht bemühten sich indes, noch während der Kämpfe, die Feuer zu löschen und auch manch panisches Tier einzufangen. Erst als auch der letzte Angreifer, welche sich unlängst als kampfeslustige Gnolle entpuppt haben, getötet oder in die Flucht geschlagen wurde, war die Verwüstung zu überschauen.
Die Scheune war nicht mehr zu retten und brannte gänzlich nieder. Das Strohdach der Hütte war reparabel und auch die zerstörte Ernte war zu ertragen.
Selbst in der Stadt konnten noch lang in die Nacht hinein die dunklen Rauchschwaden am Horizont erblickt werden.
Auch bei den Jägern blieb der Rauch und der Trubel auf der Bramswacht nicht unbemerkt.
Am Morgen nach dem Überfall auf die Felder lief die Quotendruidin der Jäger aufgebracht und auf ihren Stab gestützt durch das Lager, schien die schmerzen welche sie dabei hatte vollkommen aus zu blenden und fluchte einige male zu sich selbst. Manch einer der es sah könnte wohl meinen sie habe den Verstand verloren.
Nachdem sie ihren Verstand wohl wiederfand verbrarrikadierte sich die Druidin im Medizinzelt und man hörte sie in eben jenem mit sich selbst sprechen, während sich die riesige Bärenbegleiterin der Dame davor niederließ und wache hielt.
Am Abend erst kam sie wieder dort hinaus, bewaffnet mit einer Tasche in welcher es klimperte als schlüge Glas an Glas.
Kurz danach sieht man Wolf und Hirsch, besser bekannt als Valeron und Perlhaar, vom Jägerlager aus gen Bramswacht ziehen und dort auch sicher ankommen. Kein Gnoll zerfetzt das ungleiche Paar auf dem Weg, kein Tier stört den ruhigen Gang.