Seit einigen Tagen schon, trifft man die blonde Volksstimme an den ungewöhnlichsten Orten zu außerordentlichen Zeiten. Beide Aspekte zusammengefasst, kann von einer bizarren Situation die Rede sein. Doch sie schien ihnen starrsinnig zu trotzen, durch die dunkle Nacht, in welcher sie die finstersten Winkel der Stadt aufzusuchen schien. Wie ein Leuchtfeuer geradezu schien sie mit ihrem goldenem Haar, in feinsten Kleidern aus der Düsternis zu stechen. Und obgleich sich hier der immense Kontrast zum Licht abzeichnete, so schien die zierliche Dame geradezu angezogen , wie die Motte zum Kerzenschein.
War es Nervenkitzel dem sie fröhnte oder doch der blanke Wahnsinn? Kaum vorstellbar, hätte man es nicht mit eigenen Augen gesehen. Doch es schien weitaus Bedeutenderes darin verborgen, konnte man bei Beobachtung klar erkennen das jene Dame auf ihren Wegen auch etwas zu skizzieren schien. So die naheliegende Vermutung zumindest, würde wohl kaum Jemand in finsterer Nacht an den entlegensten Orten Liebesbriefe schreiben. Wer jene Situation nun schamlos auszunützen erdachte, dem würde bei Annäherung bewusst, dass sie nicht allein unterwegs war. Wer die Zuckerbäckermeisterin nur aus dem Nasch & Backwerk kannte, wunderte sich sicherlich über ihr Geleit in Form von gerüsteten Gardisten, die für ihre Sicherheit sorgten.
Doch allem Anschein nach hatte das Ersuch nach Adrenalin seine Grenzen.
Auf ihren Wegen durch die Stadt, wurde der Hafen stets geflissentlich gemieden. Sogar als der Morgen bereits graute... oder vielleicht sogar deswegen?
Was führt sie im Schilde, die ach so angesehene Dame auf ihren heimlichen , nächtlichen Spaziergängen? Man könnte es womöglich in Erfahrung bringen, wäre die eigene Neugier nicht so ausgereift, wie der Drang viel lieber darüber zu spekulieren und dem Ganzen vielleicht noch etwas Negatives anzudichten.