Spät in der Nacht schleicht noch eine Gestalt auf dem Gelände des Winterhauchmarktes herum. Sie scheint das Licht der Laternen der Wachen zu meiden – zumindest bis zu einer bestimmten Stelle. Sollte so spät tatsächlich noch jemand dort sein, der das beobachtet, der kann sehen, dass sich die Gestalt mit einer der Wachen unterhält und ihr etwas zeigt. Es folgt ein kurzes Gespräch, dann gehen sie gemeinsam weiter. Ein Komplize etwa?!
Gemeinsam gehen sie – scheinbar verstohlen – über das Gelände und steuern direkt auf den Stand des Ordens des Lichts zu. Da wird doch wohl niemand… unerhört! Von denen stehlen, die ohnehin schon nichts haben? Die Wache lupft die Plane und gebietet der verhüllten Gestalt, sich zu beeilen. Diese huscht hinein, es dauert einige Herzschläge und sie kommt wieder heraus.
Nur kurz unterhalten sich die Komplizen noch, dann nimmt die Wache wieder ihre Runde auf und die Gestalt verschwindet vom Platz. Ein gelungener Coup …?
Am nächsten Tag wird der erste Mitarbeiter des Ordens jedoch unter dem Baum, welcher den Stand dekoriert, zwei große Leinensäcke finden. In dem einen befinden sich etwa drei Dutzend kleiner Spielfiguren aus Holz. Sie zeigen die Geschöpfe des Waldes – Wölfe, Bären, Wildschweine … sogar ein Kauz ist dabei! Im anderen finden sich, in gewachstes Leder eingeschlagen, sieben kleine Spielzeugbögen für Kinder, dazu jeweils ein Bündel mit vier stumpfen Pfeilen. An der Spitze jedes Pfeils ist ein mit Wolle gefüllter Beutel angebracht, damit ein Treffer nicht allzu weh tut.
Auf einem der Beutel liegt ein Zettel, auf dem in mädchenhafter Schrift geschrieben steht: „Für die Kleinen – Damit auch die Kinder ohne Eltern ein Lächeln zur Sonnenwende tragen können.“