Weit hin hört man das Feuer knistern, das sich gierig über die Dächer der Kaserne und umliegender Gebäude frisst. Beißender Rauch brennt unerträglich in Augen und Lunge. Auch die Hitze wird immer größer.
Grausige Schatten und Schemen tanzen im Schein der Flammen, begleitet von markerschütterndem Gebrüll. Metallisch kratzende und krachende Lauten, welche die nur wenige Stunden zuvor noch friedlich daliegende Bramswacht erfüllen, zeugen von dem Kampf, der dort geführt wird. Nicht selten mischen sich magische Entladungen unter das Rauschen der Flammen und das Krachen von stürzendem Gebälk.
Eine leblose Wache liegt nahe des Aussichtsturms auf dem Boden. Blutüberströmt, der Leib grotesk entstellt. Wohl war es ihrer Unaufmerksamkeit geschuldet, weshalb das dortige Tor, was eigentlich den steilen Aufstieg aus Richtung des Waldes her absondern sollte, nicht mehr rechtzeitig geschlossen werden konnte.
Überraschend und heftig kam der Angriff der Gnolle, angeführt von ihrem Häuptling Fleddertatze.
Alarmiert durch die Signale der zurückgebliebenen Wachen konnten nahe Truppen entsprechend reagieren und die Rückkehr auf die Wacht anstreben.
Ein Rückzug der Gnolle kam nun nicht mehr in Frage, waren sie doch auf dem Hügel weitestgehend eingekesselt. Einige Streiter unterlagen ihren todesmutigen Angriffen, welche in die Ecke getriebenen Tieren in nichts nach standen.
Und doch...letztendlich wurde auch das Monstrum eines Häuptlings niedergestreckt. Die Kehle aufgeschlitzt, so mancher Knochen zersplittert, der Leib von einigen Projektilen durchbohrt.
Anderorts, wird die Dunkelheit des Waldes ebenso von Flammen durchdrungen. Auf Anweisung der Kommandierenden waren zuvor Truppen ausgeschickt worden um das eigentliche Ziel ihres Marschbefehls anzugreifen. Die einstigen Trollruinen, in welchen sich seit Wochen die hyänenartige Plage zusammengerottet und von dort aus ihre Angriffe auf die Wege durch den Wald, das Jägerlager aber auch die Bramswacht starteten.
Die Anzahl der Verteidiger war überschaubar, hatten doch Späher nur kurz zuvor berichtet, das ein Großteil der Gnolle verschwunden sei. Gefangengehaltene Kobolde...Futter und Sklaven für dieses primitive Volk...wurden befreit, aber auch ihre Lager galt es zu verwüsten.
Somit war der einstige Plan einer Orc zwar nicht gänzlich aufgegangen, doch die Gefahr durch Gnolle im Schattenwald um einen hohen Prozentsatz dezimiert. Vereinzelt mag man noch auf diese ziellos umherirrenden Wesen treffen, doch jetzt weit weniger koordiniert und womöglich eher auf der Flucht.
Die Feuer loderten noch bis in die Nacht hinein und konnten schließlich von müden, erschöpften Magiern, aber auch einer bald schon gebildeten Löschkette unter Kontrolle gebracht werden.