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Hafengeflüster  

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Adrian
(@adrian)
Beigetreten: vor 4 Jahren
Beiträge: 21
3. Dezember 2023 14:42  

"Eine Krähe hackt der Anderen kein Auge aus" oder "Es kann der liebste Nachbar nicht in Frieden leben" - jene Redewendungen mögen so manchen Besuchern des diesjährigen Winterhauchmarktes durch den Kopf geschossen sein, wenn man die dortigen Stellvertreterkriege zwischen der Stadtwache und der Kämpfergilde mitverfolgt hat.

Trotz monatelanger im Voraus getroffener Vereinbarungen - unter der Planung des Händlersprechers - kam es gleich am ersten Abend zwischen den Leuten des guten Leutnant Valloncour und des Kraken zu Verwirrungen und Unstimmigkeiten, die darin mündeten, dass Einem der Söldner die Waffe kurzerhand entwendet und die Befähigung abgesprochen wurde. Auch der Inhaber der Gilde selbst wurde später Abend am Wachturm gesehen, im Gespräch mit zwei Wachen vertieft, welches jedoch zu ebenfalls keiner Einigung zu führen schien. Scharfe Augen mögen eine gewisse Zornesfalte in der Mimik des Dunklen erkannt haben, als er unverrichteter Dinge den Markt wieder in Richtung Fischmarkt verließ.

Wenn man gedacht hätte, dass sich seitdem auf einem Fest, welches eigentlich im Geiste der Zusammenkunft, der Eintracht und Friedlichkeit stattfindet, alles gelegt hätte - wurde man enttäuscht. Denn auch am zweiten Tag kam es zu unschönen aufgezwungenen Wortgefechten der Söldner mit wohl übereifrigen Rekruten der Stadtwache, die am Stand des Tropfens die beiden Söldner zur Rede stellten, ihnen gar Alkoholismus im Dienst vorwarfen - fernab der Tatsache, dass die beiden Leute des Kraken nicht mehr im Dienst waren.

Dann, am dritten und letzten Tag des Marktes - man mag nicht wissen, was im Hintergrund an Fäden gezogen wurde - konnte man in den frühen Stunden den Coldwin zusammen mit dem Händlersprecher etwas abseits des Marktes in einem längeren Gespräch beobachten. Mehrmals wurden Köpfe geschüttelt, sich zum Ende hin dann getrennt. Während das elfische Rabenhaar gen Stadt zurückzog, marschierte der Kraken weiter zu seinen an den Außenfassaden der Stände abgestellten Leuten. Schließlich zog die gesamte Kämpfergilde mit betont neutralen Gesichtern ab, doch wenn Blicke hätten töten können, hätte wohl so einige Anwesende der Stadtwache ein vorzeitiges Ende erreicht.

Auf Nachfragen Neugieriger hin, wird man nur ein einsilbiges "Wendet Euch an den Händlersprecher" hören. Was auch immer vorgefallen sein mag, Fakt ist, dass die Bewachung des Winterhauchmarktes durch die Kämpfergilde vorzeitig ein jähes Ende fand - und die Mitglieder am besten auf das Thema "Stadtwache" nicht anzusprechen sind. 


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Adrian
(@adrian)
Beigetreten: vor 4 Jahren
Beiträge: 21
4. Dezember 2023 9:51  

In den heutigen Morgenstunden, am Fischmarkt unterhalten sich die alte Emma und der mickrige Jim über den neusten Tratsch.

"Emma, du GLAUBST nich', wat hier noch gestern' loswar, als du schon wechwarst!"

Emma, gerade fluchend einen Wassereimer für das faule Pack aus dem örtlichen Brunnen emporhievend und sich den Rücken haltend, wirft dem herumlungernden Jungen einen schiefen Blick zu.

"Was wars denn diesmal, mhrm? Lass mich raten, ein Hydra-Angriff den du abgewehrt hast?"

Entrüstetes Schnauben und ein Kinnrecken von Jim folgt.

"Ha, von wegn'! Nee, also gestern Morgn' kam ja der Coldwin mit seinen Leuten allesamt schonwieder zur Gilde zurüch', obwohl doch noch Markt is. Die haben Blicke gezogen, brrrr, ich sachs dir, wenn denen wer krummgekommen wär, der hätt' die Zähne im Hafenbeckn' abtauchen können. Alle hamn' natürlich gegafft, un' dieser Schrank von Taurn' hat nur was gebrummt von "Fragt den Händlersprecher".

Emma zieht eine unbeeindruckte Mimik und hält sich murrend den leidgeplagten Rücken während Jim die Beine vom Brunnenrand munter baumeln lässt.

"Junge, jetzt lass dir nicht alles aus der Nase ziehen, niemand mag solche Wichtigtuer!"

"Jaja, schon gut! Un' dann kam tatsächlich am Abend der Leutnant der Stadtwache mit mehreren von Denen zur Gilde. Hättest die Fresse vom Tauren sehen sollen, haha, ich dacht' der pengt dem Leutnant gleich Eine! Die sin' dann drinnen verschwunden und lange nich' mehr rausgekommn'. Paar von der Gilde sin' auch rein. Was hätt' ich da mal gern Maus gespielt, hehe. Aber Thoruk hätt' mir wahrscheinlich die Ohrn' an den Arsch geheftet oder so."

Emma grinst bei der Vorstellung, den Burschen musternd. 

"Macht ja auch keinen großen Unterschied zu jetz' mehr, mhrm?"

Beleidigtes Zungerausstrecken später räuspert sich Jim wichtig, eine verschwörerische Miene aufsetzend.

"Aber dann kamen die von der Wache wieder raus, hatten sich wohl nen anderen Gesprächsverlauf erhofft oder so. Hab später Coldwin noch gesehn', wie der mit der Fresse wie nen Stein abgezogn' is. Sieht dem ja sonst gar nich ähnlich."

Emma rollt mit den Augen, Jim den vollen Eimer in die Hand drückend.

"Kann uns doch egal sein, was da zwischen Denen abgeht, solang wir nich' dazwischenkommn. Und jetz' hör auf zu quasseln und schlepp mir den Eimer heim."

Jim hievt sich grummelnd vom Brunnenrand und dackelt der Alten Emma nach.


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Liora
(@gerold)
Beigetreten: vor 11 Jahren
Beiträge: 538
10. Februar 2024 10:23  

Im Auftrag gepostet:

Es war ein recht lauer Abend des 09.02.50 am Hafen. Die Möwen schnattern, die Leute sind für die Hafenverhältnisse gut gelaunt, trinken, singen und Tanzen. Hier und da wird sich sicherlich mal auf die Fresse gehauen und anschließend bei einem mehr oder weniger guten und ganz bestimmt gestrecktem Bier sich wieder vertragen.

Doch etwas mag die Idylle trügen! Ein rothaariger Elf mit zerschlissenem Anzug, stark blutender Kopfplatzwunde und alle 2 Meter sich übergebend schleppt sich an den Östlichen Hafeneingang. Er stolpert gefühlt bei jedem dritten Schritt über die eigenen Füße, wankt von links nach rechts und wirkt sicherlich alles, aber nicht zurechnungsfähig.

Die Stadtwachen, welche an den Eingängen Positioniert sind, registrieren den armen Bürger recht schnell und lösen sich aus ihren lockeren Gesprächen. Zu zweit klemmt man ihn unter den Armen gegriffen bei sich ein und schleifen ihn mehr als das er wirklich laufen kann Richtung Heilerhaus.

(Mit den Wachen abgestimmt)

“For darkness restores what light cannot repair.”

„Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird.“ Winston Churchill.


AntwortZitat
Adrian
(@adrian)
Beigetreten: vor 4 Jahren
Beiträge: 21
11. Februar 2024 14:26  

Weiteres Geflüster macht sogar noch in der Nacht von Samstag auf Sonntag die Runde, ausgehend vom nördlichen Teil des Osthafens. Allzu neugierige Augen wollen gesehen haben, wie sich spät des Abends zwei Gestalten, eine rothaarige Frau mit einer Flinte und ein offensichtlich übel zugerichteter Dunkelhäutiger über das Kopfsteinpflaster hinweg zur Grube, dem örtlichen Gebäude der Kämpfergilde geschleppt haben. Nach kurzer Zeit kamen die Beiden wieder hervor, wobei der Dunkle notdürftig zusammengeflickt wurde. Zusammen mit zwei der bewaffneten Söldner ging es dann auch schnurstracks zum Heilerhaus. 

Der rothaarige Wirbelwind hastete kaum wenig später wieder davon, um dann mit dem Kraken selbst zurückzukommen, der im Heilerhaus verschwand. Eine Weile geschah nichts, ehe der Kraken wieder mit der Rothaarigen hervorkam, mit seinen Leuten einige Worte wechselte. Und Diese blieben tatsächlich in der Umgebung des Heilerhauses stationiert und ließen sich schweigsam auch zu keinen Informationen hinreißen. Hartnäckig wie Möwenkot bewachen nun die Söldner scheinbar das Heilerhaus - und werfen jedem, der vorbeigeht, prüfende Blicke zu. Was das schon wieder alles zu bedeuten hat?


Ciridian zugestimmt
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