Ein aufgeregtes Flüstern zog durch die Strassen von Lichthafen an diesem milden Frühlingsmorgen. Die Sonne kämpfte sich gerade durch die ersten zarten Blätter der Bäume und warf lange Schatten auf den Pflasterstein. Doch die Aufmerksamkeit vieler Bürger galt nicht dem erwachenden Frühling, sondern einem ungewöhnlichen Treiben in allen Wohnvierteln: Überall sah man die charakteristischen Gerüste des königlichen Bauunternehmens emporwachsen.
Schon seit einigen Tagen waren unauffällige Karren mit Baumaterial gesichtet worden, die in Richtung des Areals fuhren, wo bisher nur eine unscheinbare Brachfläche lag. Nun aber schien es ernst zu werden. Mitarbeiter in blauen Overalls kletterten geschäftig auf den Streben der Gerüste herum, hievten Bretter und Werkzeuge nach oben. Die Geräusche von Hämmern und das leise Schaben von Schaufeln lagen in der Luft.
"Habt ihr das auch gesehen?", raunte Frau Müller ihrer Nachbarin zu. "Diese Gerüste sind ja riesig! Das sieht nicht nach einfachen Wohnhäusern aus." Ihr Nachbar nickte bedeutungsvoll. "Ich habe gehört, dass der König persönlich Pläne für dieses Grundstück haben soll. Es wird gemunkelt, es soll etwas ganz Besonderes werden."
So oder so, die ungewöhnliche Stille rund um die Bauvorbereitungen des königlichen Bauunternehmens in Verbindung mit der beobachteten Grösse der Gerüste und dem regen Materialverkehr liess die Gerüchteküche in Lichthafen lebhaft brodeln. Was auch immer am Ende auf dieser Brachfläche entstehen würde, eines war sicher: Es würde die Stadt verändern und bot reichlich Gesprächsstoff für die kommenden Wochen.