Die einst so renommierte Konditorei „Süße Perfektion“ hat in den letzten Wochen eine erschreckende Wandlung durchgemacht, die unter den Stammkunden und in der Nachbarschaft für reichlich Gesprächsstoff sorgt. Was früher für kunstvoll verzierte Torten und süße Meisterwerke bekannt war, wird heute spöttisch „Süße Stümperaktion“ genannt. Der Grund für diesen Wandel liegt in der mysteriösen Abwesenheit der Zuckerbäckermeisterin und ihres Ehemanns, die beide wie vom Erdboden verschluckt scheinen. Niemand weiß genau, wohin sie verschwunden sind, doch die Auswirkungen ihrer Abwesenheit sind mehr als deutlich.
An ihrer Stelle hat eine übermäßig ambitionierte, aber bedauerlicherweise völlig unbegabte Mitarbeiterin die Führung übernommen. Ohne die Erfahrung und das Feingefühl der Meisterin stürzt sie sich in die Arbeit, offenbar in der Hoffnung, sich durch ihren Eifer eine Gehaltserhöhung zu verdienen. Doch was dabei herauskommt, lässt selbst hartgesottene Süßwarenliebhaber erschaudern. Die einst makellosen Vitrinen, die früher mit filigranen Pralinen, aufwendig dekorierten Torten und zarten Gebäckstücken gefüllt waren, präsentieren nun ein chaotisches Sammelsurium an unförmigen, teils grotesken Kreationen.
Kunden, die den Laden betreten, sehen sich statt appetitlicher Leckerbissen mit einem Anblick konfrontiert, der eher an ein Gruselkabinett erinnert. Torten mit schiefen Ebenen, missglückte Glasuren, deren Farben ins Unheimliche abdriften, und Gebäck, das mehr wie verwachsene Lebewesen aussieht, als wie süße Verführungen – all das sorgt für Kopfschütteln und spöttische Kommentare. In der Nachbarschaft wird bereits gemunkelt, ob das Paar vielleicht untergetaucht ist, um einer drohenden Katastrophe zu entgehen, die sie selbst vorausgesehen haben.
Während die Kunden unzufrieden den Kopf schütteln, bleibt nur zu hoffen, dass die Meisterin bald wieder auftaucht und den Ruf der „Süßen Perfektion“ vor dem völligen Ruin rettet. Bis dahin gilt: Mutige vor, wenn es darum geht, die neuesten „Kreationen“ zu probieren.