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Winterhauch - Ausflug N.I.T.R.O.  

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Lafeya
(@lafeya)
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Beiträge: 23
24. Dezember 2024 17:17  

Am frühen Abend des 24. Dezember setzte sich eine kleine Truppe der örtlichen Ingenieurswerkstatt N.I.T.R.O. in Bewegung. Angeführt wurde sie von einem als Schlitten getarnten und für die Festlichkeiten dekorierten Karren, der von zwei rot-weiß bemalten Roboschreitern gezogen wurde. Die künstlichen Zügel hielt ein als Altvater Winter verkleideter Zwerg in den Händen, der bei genauerem Hinsehen als Corvelius Rostdürre zu erkennen war. Auf dem Schlitten, neben einem großen roten Sack mit einer dicken weißen Kordel, saßen drei weitere Personen: Otto Kolbenknack, Anurid Blackstone sowie Alisey Nachtbann. Alle waren als Altvater Winters Helfer verkleidet und vertieften sich gerade in die letzten Details ihres Vorhabens. Allerdings war die Größe der Kostüme wohl ungeplant passend geraten, was für den ein oder anderen Betrachter vielleicht mehr Aufmerksamkeit auf sich zog, als ursprünglich beabsichtigt. Doch die Augen – oder vielmehr die Geister – für die all dies gedacht war, waren noch fern von solchen Gedanken.

So zog der kleine, von Lichterketten sanft beleuchtete Zug durch die Stadt, bis die Truppe vor dem örtlichen Waisenhaus ankam. Dort wurden sie bereits von einer Schar leuchtender Kinderaugen erwartet. Die Kinder wussten, dass sie an diesem Abend eine besondere Überraschung erwartete, denn Altvater Winter hatte persönlich seinen Besuch angekündigt. Zahlreiche Kinder standen bereits am Eingang, winkten dem getarnten Corvelius eifrig zu und schienen besorgt, er könnte sein Ziel verfehlen.

Kaum kam der Trupp zum Stehen und die respekteinflößenden Schreiter wurden abgeschaltet, stürmten einige Kinder freudestrahlend auf Altvater Winter zu, um ihn herzlich zu begrüßen. Corvelius, der für seine Wärme und seine Herzlichkeit bekannt war, ging voll in seiner Rolle auf und hieß jedes der Kinder willkommen. Währenddessen zogen Otto, Anurid und Alisey den wuchtigen Sack voller Geschenke vom Wagen, bemüht, die Überraschung vor den neugierigen Blicken der Kinder zu verbergen. Mit geschickten Worten und einer großen Portion Charme lotste Corvelius die Kinder ins Waisenhaus, wo die verborgenen Gaben unauffällig verteilt werden konnten.

Bereits im Vorfeld hatte die Geschäftsführung alles mit den Betreuern des Waisenhauses abgestimmt. So erwartete die drei ein festlich geschmückter Versammlungsraum. Ein liebevoll von den Kindern dekorierter Weihnachtsbaum thronte in der Mitte, und daneben war ein Platz für die Geschenke vorbereitet. Ein Schaukelstuhl mit einem kleinen Tisch, auf dem ein großes Glas Milch und unzählige Kekse standen, rundete die Szenerie ab – eine liebevolle Geste der Waisen, die für den angekündigten Altvater Winter gebacken hatten.

Während Corvelius die begeisterte Kinderschar geschickt unter Kontrolle hielt, begann sich auch die Aufmerksamkeit auf Otto, Anurid und Alisey zu richten. Otto, mit seiner gewitzten Art und seiner Erfahrung als Vater, spielte die Rolle des etwas grummeligen, aber herzlichen Altvaters Helferlein mit Bravour. Anurid schien auch kein Problem im Umgang mit den Kleinen zu haben. Alisey hingegen, die nicht viel Erfahrung mit Kindern hatte, war anfangs sichtlich unsicher. Doch die Herzlichkeit der Kinder wirkte ansteckend. Je mehr Kinder ihr mit kleinen Begrüßungsgeschenken entgegentraten, desto mehr wuchs aus ihrem zurückhaltenden Lächeln ein strahlendes, warmes Leuchten, das ihre sonst reservierte Art in ein neues Licht rückte.

Die Zeit verging wie im Flug. Jedes Kind durfte einmal auf Altvater Winters Schoß sitzen, ihm seine Wünsche erzählen und ein kleines, liebevoll verpacktes Geschenk entgegennehmen. Die Freude war grenzenlos, als die Kinder ihre Geschenke auspackten: aufziehbare Spielfiguren, künstliche Tiere, kleine Fahrzeuge und Baukästen, mit denen sie selbst kleine Meisterwerke erschaffen konnten. Ein cleverer Schachzug der Werkstattleitung, um die zukünftigen Ingenieure von Lichthafen früh zu begeistern!

Je später der Abend, desto ausgelassener wurde die Stimmung. Als schließlich auch das letzte Kind sein Geschenk erhalten und seinen Platz auf Altvater Winters Schoß eingenommen hatte, verbrachten die drei verkleideten Ingenieure noch etwas Zeit mit den Kindern und Betreuern. Mit einem Hauch von Wehmut verabschiedete sich die kleine Truppe schließlich, um den Heimweg zur Werkstatt anzutreten. Immerhin wartete auch auf sie ein wohlverdienter Abend im Kreis ihrer Liebsten.


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